„Alles Inter(nett)?“ Möglichkeiten, Risiken und Gefahren für Kinder im Internet

Das Internet und all seine Möglichkeiten durchdringen zunehmend unseren Alltag und damit auch den unserer Kinder. Sie kommen heutzutage immer häufiger und früher mit diesem Medium in Kontakt. Kinder auf diesen Kontakt vorzubereiten und zu begleiten ist eine der großen Herausforderungen des digitalen Zeitalters. Klar ist, dass Kinder nicht ahnungs- und grenzenlos im Netz unterwegs sein sollen und dass ein „Bewahren“ vor dem Internet nicht möglich ist. Wie eine Medienerziehung zwischen diesen Polen aussehen kann, war die zentrale Frage eines Präventionsworkshops mit fünf vierten Klassen der Böhämmer-Grundschule Bad Bergzabern.

Am 11. Februar, dem offiziellen Safer-Internet-Day, sowie am 12. Februar gestaltete der Medienpädagoge Martin Hügel von der Fachstelle Spielsucht im Therapieverbund Ludwigsmühle mit den Schülern zwei interessante Schulstunden.

Zu Beginn stellten sich alle in einen Kreis und spielten „Wer hat: …ein Gerät mit Bildschirm?… schon mal Geld für online-Spiele ausgegeben etc. Wer die Frage mit „Ja“ beantworten konnte, ging einen Schritt nach vorne.

Dann stellte Herr Hügel die Fragen: Was ist das Internet? Woraus besteht es, wie finanziert es sich und was wird denn gespeichert? Die Kinder waren sehr überrascht, dass es vor allem ums Geldverdienen geht und nichts umsonst ist.

Beim „Offline-Liken“ sollten die Schüler den Daumen hoch oder runter halten zum Thema: Was gebe ich im Internet von meinem Profil preis? Es wurde deutlich, dass man sehr achtsam mit seinen Daten umgehen sollte.

Besonders sensibel ist das Posten von persönlichen Fotos, sie lassen sich im Internet nicht mehr löschen. Und jeder hat das Recht am eigenen Bild. Herr Hügel forderte die Schüler auf, sich an die Schulsozialarbeit zu wenden, falls verdächtige Bilder im Netz auftauchen sollten.

So wurde der Bogen geschlagen zu den Chats. Auch hier ist Vorsicht geboten, weil man nie weiß wer sich dahinter verbirgt. Schließlich kann man dem Kommunikationspartner „nicht direkt in die Augen sehen“.

Besonders interessiert waren die Teilnehmer an virtuellen Spielen und erzählten begeistert von ihren Erfahrungen damit. Der Medienpädagoge mahnte vor dem Suchtpotential sowie vor Kostenfallen.

Ein kleiner Film von www.watchyourweb.de zeigte „Was macht das Handy mit mir?“. Ständige Nachrichten und Töne können die Smartphone-Benutzer terrorisieren. Deshalb wurde ein Selbsttest mit den Schülern durchgeführt. Was bedeutet es „always on“ zu sein? Im schlimmsten Fall wird man vom Handy ferngesteuert. Darunter können auch die Konzentration und damit einhergehend der schulische Erfolg leiden.

Das Schaubild eines Zeitkuchens ermunterte die Schüler darüber nachzudenken wie viele Stunden am Tag sie mit digitalen Medien verbringen.

Der Workshop wurde geschlossen mit einem kleinen Film „Nicht als App erhältlich!“ Er zeigte auf, dass es viele Dinge im realen Leben gibt, die richtig Spaß machen. Also: öfters mal das Handy und andere elektronische Medien weglegen und das wahre Leben genießen!

Am 07. Mai bietet Herr Hügel im Filmsaal der Böhämmer-Grundschule einen Elternabend an. Es ergeht noch Einladung an alle Schüler der 3. und 4. Klassen.